… oder warum die USA wirtschaftlich viel stärker sind, als man denkt. Dieser Beitrag spielt auf die Artikel “Die Auswirkungen der dunklen Materie auf die Bewertung des außenwirtschaftlichen Ungleichgewichts der USA” von Ricardo Hausmann und Federico Sturzenegger aus dem Jahr 2006 und 2007 an [1,2], die aktueller denn je sind.

Wie viele der größten Handelspartner der USA ist auch Deutschland ein wichtiger Markt für in den USA hergestellte Autos und Fahrzeugteile, Flugzeuge und Flugzeugmotoren, Arzneimittel, Rohöl, Chemikalien und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die folgende Grafik zeigt, dass die USA viel mehr aus Deutschland importieren als exportieren.

Die Importe haben sich in der Größenordnung nicht geändert, sie lagen im Jahr 2023 bei 170 Milliarden USD, die Exporte nach Deutschland höher, bei 77 Milliarden USD (Quelle). Die höheren Exporte sind sicherlich zum Teil auf den Export von LNG zurückzuführen.

Für jedes in China hergestellt Android Handy, welches nach Deutschland exportiert wird, erhält Google Lizenzgebühren. Apple lässt in China iPhones produzieren. Die Margen bei Foxconn, sind gering, die Profite fallen bei Apple an.  Obwohl der Großteil der Gewinne bei US-Firmen anfällt, führen all diese Exporte nach Deutschland von China zu einem großen Handelsdefizit Deutschlands gegenüber China. Microsoft Windows und Office gehen in keine Handelsbilanz ein. Bei Export von Filmen und Musik wird lediglich ein Datenträger auf dem Server geteilt. Alls die großen Firmen der USA, deren größte Stärke Know-how, Patente und IP ist – Apple, Google, Amazon, Netflix, etc. – tauchen so gut wie nicht in der deutsch-amerikanischen Handelsbilanz auf. Dafür tauchen viel Produkte in der deutsch-chinesischen Handelsbilanz auf, obwohl der Großteil der Profite bei US-Unternehmen anfällt.

Die Handelsbilanzen zeigen deshalb nur bedingt die Stärken der jeweiligen Länder an.  Insbesondere erscheinen die Vereinigten Staaten viel schwächer, als sie es sind.

Sie wollen in die USA expandieren? Reden Sie mit uns.

 

 

[1] The Implications of Dark Matter for Assessing the US External Imbalance
Ricardo Hausmann and Federico Sturzenegger
CID Working Paper No. 137 November 2006
[2] The Missing Dark Matter in the Wealth of Nations and its Implications for Global Imbalances
Author(s): Ricardo Hausmann and Federico Sturzenegger
Source: Economic Policy, Vol. 22, No. 51 (Jul., 2007), pp. 469+471-518
Published by: Wiley on behalf of the Centre for Economic Policy Research, Center for
Economic Studies, and the Maison des Sciences de l’Homme
Stable URL: http://www.jstor.org/stable/4502206