Industrieroboter in China

Besonders bemerkenswert ist der rasante Aufstieg Chinas in diesem Bereich.Die Roboterdichte in der chinesischen Fertigungsindustrie hat mittlerweile fast alle fortgeschrittenen Volkswirtschaften überholt. Mit 470 Robotern pro 10.000 Arbeiter liegt China nun 60% über Taiwan (294) und hat auch Deutschland, Japan und die USA übertroffen. Dies zeigt nicht nur, dass China den technologischen Rückstand aufgeholt hat, sondern in vielen Zukunftsfeldern sogar eine Führungsposition einnimmt.

Beeindruckend ist vor allem der Maßstab dieser Entwicklung. Während nur Südkorea und Singapur noch vor China liegen, ist deren Fertigungssektor im Vergleich winzig. Chinas Leistung in einem Land mit einer Bevölkerung, die doppelt so groß ist wie die der USA und der EU zusammen, ist beispiellos.

Diese Entwicklung verändert die Dynamik im globalen Wettbewerb grundlegend. Die lange gehegte Annahme des Westens, dass Automatisierung und technologische Überlegenheit Chinas Wettbewerbsvorteile ausgleichen würden, hat sich als Trugschluss erwiesen. China kombiniert nun hochmoderne Automatisierung mit enormem Maßstab und verbessert sich weiterhin in rasantem Tempo.

Die Auswirkungen sind weitreichend: Eine Rückverlagerung der Fertigung durch technologische Überlegenheit erscheint kaum noch realistisch, außer in wenigen Spezialbereichen. Dies erklärt den Strategiewechsel des Westens hin zu Zöllen und Diskussionen über “Überkapazitäten” – ein Versuch, den Wettbewerb künstlich auszugleichen.Der Westen steht nun vor einer entscheidenden Wahl: Entweder konstruktive Wege zu finden, mit Chinas Fertigungskapazitäten umzugehen und von ihnen zu lernen, oder das Risiko einzugehen, historische Fehler der Isolation zu wiederholen. Die Zukunft gehört wahrscheinlich denjenigen, die sich am besten in Chinas Fertigungsökosystem integrieren und es ergänzen können, während sie gleichzeitig ihre eigenen Stärken in spezialisierten Sektoren und aufstrebenden Technologien entwickeln.

Wie Adam Tooze treffend bemerkte: “Der erste China-Schock war, als China in unsere Lieferketten integriert wurde. Der zweite China-Schock ist, wenn wir darum bitten, in ihre integriert zu werden.”

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