Moulüe: Supraplanung: eine chinesische Denkebene oberhalb der höchsten im Westen bisher erreichten und praktizierten Denkebene. In seinem Buch Moulüe führt von Senger das Phänomen der chinesischen ‘Supraplanung’ aus: der Fähigkeit, ja absoluten Entschiedenheit, sich an einem langfristigen, übergeordneten Ziel auszurichten und beharrlich auf dieses hinzuwirken. Die extrem langfristigen Zeiträume, in denen Chinesen denken, müssen für Westler absurd wirken. Ein Kapitel lautet: “Wer nicht für 10 000 Generationen plant…”
Z.B. das Projekt Made in China . Zu den Zielen von “Made in China 2025” gehört die Erhöhung des chinesischen Anteils an Kernmaterialien auf 40 Prozent bis 2020 und 70 Prozent bis 2025. Um die Unabhängigkeit von ausländischen Zulieferern zu erreichen, fördert die Initiative die Produktion von Hightech-Produkten und -Dienstleistungen, wobei die Halbleiterindustrie im Mittelpunkt des Industrieplans steht, unter anderem weil Fortschritte in der Chiptechnologie “zu Durchbrüchen in anderen Technologiebereichen führen können, wodurch derjenige im Vorteil ist, der die besten Chips hat – ein Vorteil, der derzeit außerhalb der Reichweite Pekings liegt. Die ist aber wiederum nur Teil des Plans, China zur führenden Wirtschaftsmacht zu machen.
Seit 2018, nach einer Gegenreaktion aus den USA, Europa und anderen Ländern, wird der Begriff “MIC 2025” in der Regierungskommunikation und anderen offiziellen Mitteilungen nicht mehr verwendet, obwohl das Programm weiterhin besteht. Die chinesische Regierung investiert weiterhin in großem Umfang in bestimmte Technologien. Im Jahr 2018 verpflichtete sich die chinesische Regierung, rund 300 Milliarden US-Dollar in die Umsetzung des Industrieplans zu investieren. Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurden zusätzlich mindestens 1,4 Billionen US-Dollar in MIC-2025-Initiativen investiert.
Ein weiteres Projekt ist die “one belt one road initiative (BRI).
Das hört sich zwar sicher teilweise auch beunruhigend an, aber kann man es sich leisten auf einem solchen Markt nicht präsent zu sein?